Das Maß aller Dinge – Manfred Laux und Frank Nachtsheim Finisher beim Ironman

TriTeam-Triathleten feiern ihre Premiere in Roth

Roth: Die Frankfurter Allgemeine schrieb einst: "Triathlon in Roth ist wie Tennis in Wimbledon". Jährlich strömen 100.000 Menschen in den Landkreis Roth, um die Teilnehmer beim Ironman "Quelle Challenge Roth" anzufeuern und zu bewundern. Schon am frühen Sonntagmorgen, kurz vor sechs Uhr, ist am Main-Donau-Kanal die Hölle los. Die rund 1.380 Starter bei einer der grössten Ironman-Events präparieren ihre Rennmaschinen und schlüpfen anschliessend in den Neoprenanzug, um die Herausforderung von 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und einem Marathonlauf von 42,2 km auf sich zu nehmen. Verfolgt wird das Ganze bereits um diese Uhrzeit von Zehntausenden von Zuschauern.

Im Teilnehmerfeld sind Frank Nachtsheim, Waldorf, und Manfred Laux aus Westum. Nachtsheim entwickelte seine Leidenschaft zum Triathlon über den Radsport bei den Radsportfreunden Brohltal. Seinen ersten Wettkampf bestritt er erstmals im August 1999. Nachdem Laux seine Fußballschuhe an die Wand nagelte und später seine läuferischen Qualitäten im Lauftreff Westum hervorragend unter Beweis stellen konnte, führte ihn sein sportlicher Ehrgeiz und seine Sehnsucht nach mehr Herausforderung im Ausdauersport zum TriTeam Sinzig, wo er Mitte der neunziger Jahre mit Sprint-Triathlons anfing. Für die beiden TriTeam-Mitglieder waren die Wetterbedingungen an diesem Sonntagmorgen ideal. Die geringe Wassertiefe des Main-Donau-Kanal sichert den Triathleten meist warme Wassertemperaturen, sodass an diesem Morgen bei ca. 22 Frad die lange Schwimmstrecke den Teilnehmern nicht zu kalt wurde. Gleichzeitig sind keine Orientierungsprobleme durch den geraden Kanalverlauf gegeben. Direkt nach dem Startschuss finden die beiden Ihren Schwimmrhythmus. Durch ihre regelmäßigen Kraulzüge sichern sie sich eine gute Ausgangsposition im Mittelfeld. Nach 1:18:01Std. steigt Nachtsheim aus dem Wasser. Der Schwimm-Rad-Wechselzone (5:51min) folgen nun 2 große Radrunden à 90Km im Landkreis Roth. Diese sind mit jeweils drei Anstiegen zwischen 8 und 19% sowie mehreren kleinen giftigen Hügeln gewürzt. Manfred Laux beendet seine Distanz im Kanal in 1:23:04Std., wechselt in 8:01min, um schließlich das Zeitfahren zu beginnen. Hier zeigt er einen außergewöhnliche Vorstellung, denn nach 5:49:02Std. (Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 32Km/h) setzt er den Wettkampf mit dem Marathonlauf fort. In 5:51:50Std. schließt Frank Nachtsheim seine Radzeit, benötigt 10:42min zum Umkleiden, zwischenzeit geplagt von Magen-Darm-Problemen, und nimmt die 42,2Km in Angriff, die einem Ironman alles abverlangen. Die Marathons und vielen Volksläufe machen sich bei beiden positiv bemerkbar. Laux steigert sich von Kilometer zu Kilometer. Nach 4:24:41 läuft er durchs Ziel und finisht in einer Gesamtzeit von weit unter 12Stunden mit 11:48:26Std. (556.Gesamtplatz / Platz 35 AKM 45) als frischgebackener Ironman. Frank Nachtsheim schafft sein sportliches Highlight – einmal Eisenmann, das Maß aller Dinge eines Triathleten in 11:55:45Std. nach 4:29:24 für den Marathon (601. Gesamtplatz / Platz 163 AKM 35). Unter den ersten Gratulanten die Familienangehörigen und eine Vielzahl von TriTeammitgliedern, die für die so wichtige mentale Anfeuerung der beiden sorgten. Trotz enormer Tortour war es einmaliges Erlebnis, so das Fazit der beiden Ironmen.

Weltklassetriathlet Lothar Leder (Mitte), Gewinner der Quelle Challenge Roth,
mit den frischgebackenen Ironman Frank Nachtsheim (l) und Manfred Laux (r)

Manfred Laux in guter Verfassung auf der 180Km Radstrecke

Frank Nachtsheim kurz vor dem Zieleinlauf nach 3,8Km Schwimmen, 180 Km Radfahren und 42,2 Laufen